Jugendberufsagentur Kiel eröffnete ersten Treff.JBA im RBZ Wirtschaft

Nach dem Ende der Schulzeit kommt der Beruf – für manche junge Leute gilt das nicht. Immer noch gibt es zu viele Jugendliche, bei denen der Übergang von der Schule in den Beruf gar nicht klappt. Diesen Jugendlichen – und vielen anderen – hilft in Kiel nun die Jugendberufsagentur (JBA).

Foto von links nach rechts: Britta Ernst, Ulf Kämpfer, Margit Haupt-Koopmann

Hinter der JBA stehen die Agentur für Arbeit, die Stadt und das Jobcenter Kiel als treibende Kräfte in einem Netzwerk, zu dem auch Schulen und Berufsschulen, Wirtschaft und Handel sowie weitere Partner gehören. Die Kooperationsvereinbarung zur JBA Kiel wurde Anfang Februar unterzeichnet, jetzt gibt es die erste Anlaufstelle für die jungen Leute.

Arbeitsagentur, Jobcenter und das städtische Jugendamt haben ebenso wie die Regionalen Berufsbildungszentren (RBZ) und die allgemeinbildenden Schulen bislang jeder für sich den jungen Kielerinnen und Kielern geholfen. Jetzt tun sie dies auch gemeinsam und das mit einem besonderen Ansatz: Die JBA geht dorthin, wo die jungen Leute sind – zum Beispiel in die RBZ und Schulen.

Die erste Anlaufstelle für junge Leute ist der Treff.JBA im RBZ Wirtschaft am Westring unter dem ehemaligen Wasserturm Ravensberg. Britta Ernst, Ministerin für Schule und Berufsbildung des Landes Schleswig-Holstein, Margit Haupt-Koopmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, und Ulf Kämpfer, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Kiel, eröffneten diesen neuen Treffpunkt am Mittwoch, 1. März 2017. Viele unterstützende Aktive der Jugendberufsagentur feierten den wichtigen Schritt beim Aufbau der JBA in Kiel.

Auch in anderen Kreisen und Städten des Landes werden zurzeit Jugendberufsagenturen aufgebaut oder bereits erprobt. Darin arbeiten jeweils die drei Einrichtungen zusammen, die für diese jungen Menschen zuständig sind: die Arbeitsagenturen, die frühzeitig beruflich beraten und orientieren, die Jobcenter, die besonders förderungsbedürftige Jugendliche unterstützen, sowie Stadt oder Kreis als Träger der Jugendhilfe.

Jugendliche hatten bisher unterschiedliche Anlaufstellen und verschiedene Ansprechpartner. Mit der JBA haben sie nun ein verlässliches Angebot aus einer Hand zu allen Fragen im Bereich Übergang von der Schule in Ausbildung, Arbeit und Studium.

„Ich freue mich, dass heute mit der Jugendberufsagentur in Kiel landesweit die sechste Jugendberufsagentur ein gutes Angebot für junge Menschen macht“, sagte Bildungsministerin Britta Ernst. In der Landeshauptstadt werde damit fortgesetzt, was seit Februar 2016 mit einer Anschubfinanzierung der Landesregierung von insgesamt 200.000 Euro mit der JBA in Neumünster begonnen habe: Junge Menschen würden bei dem so wichtigen Übergang von der Schule in die Ausbildung und Arbeit „aus einer Hand“ unterstützt. Dass das gut funktioniere, zeigten bereits die Jugendberufsagenturen in Dithmarschen, Nordfriesland, Pinneberg und Schleswig-Flensburg mit Anlaufstellen in Heide, Meldorf und Brunsbüttel, in Niebüll und Husum und in Elmshorn und Schleswig.

Die Ministerin betonte, die Kooperation im Sinne der jungen Menschen sei in Kiel immer schon sehr gut. Ein einfacher Zugang zu den Angeboten schaffe noch mehr Akzeptanz bei den Jugendlichen, zugleich könnten die Jugendberufsagenturen präventiv wirken – eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass niemand an diesem Übergang verloren gehe. „Ich danke allen, die das Projekt in Kiel vorangebracht haben und kann berichten, dass es sich lohnt: Die Erfahrungen der bereits bestehenden JBA sind wirklich motivierend“, sagte die Bildungsministerin.

Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord, betonte: „Wie stark unser gemeinsames Vorgehen hier vor Ort gefordert ist, verdeutlichen die aktuellen Daten: Im Durchschnitt des vergangenen Jahres waren knapp 1.500 junge Menschen unter 25 Jahren im Agenturbezirk Kiel arbeitslos gemeldet. Darunter hatten fast 1.000, also zwei Drittel, keine abgeschlossene Berufsausbildung. Von den insgesamt 120 Langzeitarbeitslosen ‚unter 25‘ hatten über 80 Prozent keine abgeschlossene Berufsausbildung. Wir wissen alle, dass das Arbeitslosigkeitsrisiko von Menschen ohne Berufsabschluss um ein Vielfaches steigt.“ Sie unterstrich: „Jeder der 120 jungen Menschen, die bereits seit einem Jahr und länger ohne Beschäftigung sind, ist einer zu viel! Unser Ziel in Schleswig-Holstein ist es daher, dass möglichst kein junger Mensch mehr ohne eine Ausbildung in den Arbeitsmarkt geht. Dass dieser Satz noch einmal eine besondere Bedeutung vor dem Hintergrund der vielen jungen Schutzsuchenden bekommt, steht außer Frage. Umso mehr freut es mich, dass sich die Jugendberufsagentur Kiel unter anderem das Ziel ‚Kein Abschluss ohne Anschluss‘ ganz groß auf die Fahnen geschrieben hat.“

Oberbürgermeister Ulf Kämpfer freut sich über den ersten Treff.JBA im RBZ Wirtschaft.Kiel: „Kein Jugendlicher soll zwischen den Einrichtungen verloren gehen. Daher verzahnen wir unsere Angebote und gehen neue Wege: hin zu den jungen Leuten, ihren Fragen und Problemen. So unterstützen die neue JBA und ihre Treffpunkte den erfolgreichen Start ins Berufsleben.“

Der Treff.JBA befindet sich im RBZ Wirtschaft gleich neben der Mensa, der JBA-Tresen ist regelmäßig in der großen Mittagspause geöffnet. Mitarbeiter der Jugendberufsagentur informieren, beantworten Fragen und helfen weiter.

Der nächste Treff.JBA wird Ende April im RBZ Technik in Kiel-Gaarden eröffnet. Das RBZ1 folgt später, da am zentralen Standort Gellertstraße noch saniert und gebaut wird.

Auch für allgemeinbildende Schulen sind Treffpunkte vorgesehen. Außerdem wird für den zentralen Treff.JBA nach Räumen in der Innenstadt gesucht.


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