Jugendberufsagentur Kiel: Viel erreicht, noch viel mehr vor
„Niemand soll verloren gehen“, „Kein Abschluss ohne Anschluss“ und „Jugendliche dort erreichen, wo sie sich im Alltag aufhalten“ – das sind drei grundlegende Ziele der Jugendberufsagentur Kiel (JBA), die Jugendlichen dabei hilft, den Übergang von der Schule in den Beruf positiv zu gestalten. Grundlage der JBA ist eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Landeshauptstadt, der Agentur für Arbeit Kiel und dem Jobcenter Kiel mit dem Kieler Schulamt und den Regionalen Berufsbildungszentren (RBZ).
Seit ihrer Gründung hat die JBA bereits viel erreicht. Nachdem zunächst in den Kieler RBZ Beratungsangebote eingerichtet wurden, folgte im Jahr 2020 der Aufbau der „JBA im Zentrum“. Im Neuen Rathaus (Andreas-Gayk-Straße 31b) ist eine zentrale Anlaufstelle entstanden, in der sich Jugendliche und ihre Eltern zu allen Themen rund um Ausbildung und den Übergang ins Berufsleben informieren können. Die eigentlich fürs Frühjahr 2020 geplante offizielle Eröffnung der „JBA im Zentrum“ musste aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen.
„Anstatt gemeinsam in eine einzige riesige Immobilie zu ziehen, setzt unsere Kieler JBA auf kurze Wege und ist da, wo die jungen Menschen sind: In den Schulen, in den RBZ oder mitten im Herzen Kiels“, betont Kiels Bürgermeisterin, Bildungs- und Jugenddezernentin Renate Treutel: „Die Angebote sind so gut aufeinander abgestimmt, dass die zuerst angelaufene Person oder die mit dem ‚besten Draht‘ aus dieser Kooperation den jungen Leuten die Tür für gleich fünf verschiedene Institutionen öffnet und vorklärt, was als Nächstes ansteht. Diese klare Struktur schätzen die jungen Menschen sehr, die in den manchmal unübersichtlich wirkenden Berufswahlmöglichkeiten noch auf der Suche sind.“
„Kein junger Mensch darf auf dem Weg von der Schule in den Beruf verloren gehen. Deshalb ist es wichtig und richtig, alle Kompetenzen an einem Ort wie der Jugendberufsagentur zu bündeln“, ergänzt Petra Eylander, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Kiel. „Gerade in dieser besonderen Zeit brauchen Jugendliche viele Angebote, um sich beruflich zu orientieren und beraten zu lassen. Wir unterstützen den ganzheitlichen Beratungsansatz der Jugendberufsagentur mit unserer Dienstleistung Berufsberatung.“
Karsten Böhmke, Geschäftsführer des Jobcenters Kiel, erklärt: „Gerade junge Menschen in der Grundsicherung können von der partnerschaftlich-übergreifenden Arbeit profitieren. Oft bringt ein ganzheitlicher Blick auf die individuellen Lebenslagen und Lebensbedingungen ein Stück weiter und hilft jungen Menschen, damit sie frei nach dem Motto der JBA Kiel ‚Deine Chance. Deine Zukunft‘ loslegen können.“
Auch Gerhard Müller, Schulleiter des RBZ Wirtschaft, freut sich über die Angebote der JBA: „Diese sind eine große Hilfestellung für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die den direkten Kontakt und die individuelle Beratung sehr schätzen. In unserem Schulalltag ist die JBA fest verankert.“
Die Beratungsangebote der „JBA im Zentrum“ wurden trotz Corona-Einschränkungen und ohne offizielle Eröffnung sowie Werbung von Beginn an gut angenommen. Zwischen April und Dezember 2020 wandten sich insgesamt 460 Ratsuchende persönlich, telefonisch und per E-Mail mit ihren Anliegen an die JBA. Dabei ging es vor allem um Fragen zur dualen Ausbildung, zur persönlichen Lebenslage, zu schulischen Belangen und zur Berufsorientierung. Im letzten Quartal 2020 waren 79,9 Prozent der Ratsuchenden persönlich in der zentralen Anlaufstelle. 18,2 Prozent meldeten sich per Telefon und 1,9 Prozent per Mail beim JBA-Team.
Auch für die Zukunft hat sich die JBA Kiel viel vorgenommen. So hat der Lenkungskreis der JBA Kiel strategische Schwerpunkte für das Jahr 2021 beschlossen: Unter der Überschrift „Kein*e Jugendliche*r darf verloren gehen“ soll die JBA für Jugendliche und Multiplikatoren durch gezielte Aktivitäten erlebbar und bekannt gemacht werden. Außerdem soll der Normalbetrieb der „JBA im Zentrum“ starten.
Um dies zu erreichen, wird die JBA Kiel ein umfangreiches Programm umsetzen. Dazu gehören die Verstetigung der Zusammenarbeit an den Standorten, zwischen den Partner*innen und auch in den Gremien; die Einrichtung eines eigenen Instagram-Accounts, der seit Ende Januar abrufbar ist; die Weiterentwicklung der Homepage; die Planung von Veranstaltungen in der „JBA im Zentrum“ und in digitalen Formaten; der Ausbau des Netzwerkes im Übergang Schule und Beruf; sowie gezielte Werbemaßnahmen für bestimmte duale Ausbildungsgänge. Für die Vereinfachung der Zusammenarbeit wird die Einführung einer gemeinsamen Datenplattform geprüft.
Die Mitarbeiter*innen der „JBA im Zentrum“ sind während des Corona-Lockdowns weiterhin erreichbar unter der Kieler Telefonnummer 901-1901 und per Mail unter info@jba-kiel.de. Weitere Informationen zur Jugendberufsagentur Kiel gibt es unter www.jba-kiel.de und bei Instagram unter www.instagram.com/JBA_Kiel/.
Die aktuellen Entwicklungen rund um die JBA sind auch in einer Geschäftlichen Mitteilung zusammengefasst, die am Mittwoch, 3. März, Thema im Jugendhilfeausschuss der Landeshauptstadt Kiel ist.