Wir machen alle MINT – Die JBA Kiel zu Besuch bei dem Zweiradmechtroniker in Ausbildung
Die Jugendberufsagentur darf Yorick, einen Auszubildenden des 2. Lehrjahres zum Zweirad-mechatroniker, für ein paar Stunden begleiten. Er erzählt uns von seinem beruflichen Alltag bei der Firma B.O.C. (Mergenthalerstraße 22, 24223 Schwentinental) und gibt Tipps zur Ausbildung.
Die Ausbildung zum/r Zweiradmechatroniker/in dauert 3,5 Jahre. Die Berufsschule findet im Blockunterricht statt. Eine 2-jährige Ausbildung in dem Bereich gibt es auch. Sie nennt sich Fahrradmonteur/in. Die Auszubildenden sind zwar in verschiedene Klassen aufgeteilt, lernen jedoch das Gleiche. Deshalb kann man nach der 2-jährigen Ausbildung, bei guten schulischen Leistungen, in die Ausbildung zum/r Zweiradmechatroniker/in übergehen.
Für die Ausbildung sind, laut Yorick, Schulfächer wie Mathe und Physik sehr wichtig. So berechnet man im Unterricht bspw. Stromkreisläufe und die Übersetzung der Drehmomente.
Das Tagesgeschäft besteht aus Reparaturen und Inspektionen. Die meiste Arbeit wird vorher terminiert, jedoch kann auch mal ein Notfall dazwischenkommen. Prinzipiell kann man fest-stellen, dass im Sommer meist mehr zu tun ist als im Winter. Wobei Inspektionen regelmäßig einmal im Jahr gemacht werden sollten und es eine kostenlose Erstinspektion nach ca. drei Monaten beim Kauf eines Fahrrads dazu gibt.
In der Werkstatt arbeiten fünf Mitarbeiter: einer für die Serviceannahme, drei sogenannte „Schrauber“ und ein Meister. Die Aufträge des Tages sind im System verbucht. So kann jeder Mitarbeitende die Aufträge einsehen und abhaken, wenn er sie bearbeitet hat.
Bei einer Inspektion wird das Fahrrad anhand einer Liste genau geprüft. Nicht nur der Rah-men wird dabei auf sichtbare Verformungen und Beschädigungen untersucht, u.a. auch der Lenker und der Sattel. Anschließend werden die Laufräder neu zentriert und die Bremsen sowie die Gangschaltung eingestellt. Eine einfache Inspektion eines Fahrrades dauert ca. 2 Stunden. Bei eBikes kann es auch mal 2,5 Stunden dauern, denn dann wird auch der Motor begutachtet. Mit einer speziellen Software wird ein Diagnosebericht erstellt. Dieser wird dem Kunden/ der Kundin zur Verfügung gestellt und enthält wichtige Informationen u.a. zum Fahr-verhalten. Zum Abschluss wird das Fahrrad Probe gefahren, um sicherzustellen, dass alles wieder korrekt montiert wurde.
Bei eBikes muss darauf geachtet werden, dass nur Originalteile verbaut werden. Es muss dem/ der Kunden/in Bescheid gegeben werden, falls dies nicht der Fall ist. Die Inspektion muss dann abgebrochen oder die originalen Teile zurückgebaut werden.
Auf die Ausbildung zum/r Zweiradmechatroniker/in ist Yorick aufmerksam geworden, da er selbst gerne Fahrrad fährt. Yorick liebt sein Mountainbike. Aber auch alle anderen Mitarbeiter der Werkstatt und des Ladens haben eine Affinität zu Fahrrädern und zum „Rumschrauben“.
Ein Praktikum vor Ausbildungsbeginn ist möglich, aber keine Voraussetzung. Bei der Firma B.O.C. soll nach Möglichkeit jedes Jahr ein/e neue/r Auszubildende/r eingestellt werden. Inte-ressierte können sich direkt in der Filiale in Schwentinental melden.